Endlich ist Murena in den Palast zurückgekehrt! Sein Gedächtnis lässt ihn immer noch zuweilen im Stich, aber die Drogen, die Lemuria ihm verabreichte, lassen langsam nach. Kaiser Nero fasst ebenfalls wieder Vertrauen in Murena, auch wenn er von der Angst vor der furchterregenden Hydra fast in den Wahnsinn getrieben wird. Der Schatten des Verrats ist über Rom gefallen, und Neros geistiger Zustand schwebt über Messers Schneide...
Jean Dufaux (»Giacomo C.«, »Kreuzzug«, »Conquistador« etc.), Philippe Delaby und jetzt Theo (»Der tönerne Thron«) haben exakt dieses düster schillernde Kapitel der römischen Kaiserzeit gewählt, um mit »Murena« ein packendes historisches Drama zu inszenieren, das geschickt geschichtliche Fakten und Fiktion miteinander verwebt. Im Mittelpunkt steht neben Nero vor allem der gleichaltrige Lucius Murena, mit ersterem anfangs durchaus befreundet. Er gerät jedoch schon früh in die tödlichen Intrigen bei Hofe und wird so zum erbitterten Gegner Neros, der mehr und mehr dem Cäsarenwahn verfällt. Das alles präsentieren Dufaux und Theo vor einem detaillierten Panorama der antiken Lebenswelt, penibel recherchiert und akribisch umgesetzt. Und nebenbei geben sie auch noch eine Antwort darauf, wer nun Rom wirklich angezündet hat. Und warum. Schon heute ein Klassiker des History-Comics.
Über den Autor Jean Dufaux
am 7. Juni 1949 in Belgien geboren, zählt zu den wichtigsten Szenaristen der heutigen frankobelgischen Comiclandschaft. Bevor er Comicszenarien schrieb, war Dufaux als Kindertheaterautor und Filmkritiker tätig. Von Literatur und Kino beeinflusst, ist er auch ein sehr guter Dialogschreiber. 1987 schafft er »Jessica Blandy«, mit Griffo veröffentlicht er über die Jahre zahlreiche Serien, darunter »Béatifica Blues« (1986) und Samba Bugatti (1992), »Giacomo C.« (ab 1987), »Sade« (1991) und »Monsieur Noir« (1994). Aber auch Paape und Sohier (Jardins de la Peur, 1988), Grzergorz Rosinksi (1993, Landes Perdues) und Marini zählen zu den Zeichnern, mit denen er zusammenarbeitet. Étienne Schréder wurde 1950 in Anderlecht (Belgien) geboren. Er ist ausgebildeter Kriminologe und arbeitete fünf Jahre lang im Gefängnisbereich. Wegen einer Alkoholabhängigkeit war er gezwungen, seinen Job aufzugeben, und führte er ein Leben voller Landstreicherei, das er in zwei von Casterman veröffentlichten Comics erzählt: "La Couronne en papier doré" und "Amères Saisons". Seine ersten Comic-Strips veröffentlichte er 1989 in der Monatszeitschrift "À Suivre" und beschloss dann im folgenden Jahr, sich ganz dem Zeichnen zu widmen. Als Autor eigener Werke ist Étienne Schréder auch "grafischer Mitarbeiter" mehrerer Alben, darunter "Souvenirs de l'éternel" von François Schuiten und Benoît Peeters. Wenn er nicht vor seinem Zeichentisch sitzt, spielt er gerne Gitarre. Außerdem ist er zusammen mit Schuiten und Peeters für das Maison Autrique in Brüssel verantwortlich, das erste Gebäude des Architekten Victor Horta.